Genossenschaft-Mitglieder-Rundbrief vom 21. März 2022

Wilstedt, 21. März 2022

Guten Tag liebe Mitglieder,

in den nächsten Tagen erhalten Sie eine Mail mit Ihrem persönlichen Zugangscode für den geschlossenen Mitgliederbereich hier in unserem Genossenschaftsforum. Schauen Sie dafür auch in Ihren Spam-Ordner, in den bei Ihnen diese Mail vielleicht automatisch abgelegt wurde.
Die Informationen zur Vorbereitung der Generalversammlung, als auch der Möglichkeit des Austausches von Ihnen untereinander, erfolgen dann ausschließlich über diesen geschlossenen Mitgliederbereich.

Das letzte Rundschreiben mit der Vorankündigung der Generalversammlung hatte einige Fragen als auch Wünsche an uns zur Folge, auf die ich hier im Folgenden eingehen möchte. Vorab eine grundsätzliche Bemerkung. Die Umwandlung und Gründung zur Genossenschaft war wegen etlicher amtlicher Verwaltungshürden nicht einfach, die Entwicklung und der Aufbau zur lebendigen Struktur einer Genossenschaft wird aber auch nicht leichter, und das wird nicht einfach allein von zwei Vorstandsmitgliedern zu schaffen sein. Wir bitten daher um etwas Nachsicht und Geduld, wenn wir jetzt noch nicht alles zur Generalversammlung schaffen, was vielleicht schon möglich wäre.

Teilnahme von Mitgliedern an der Generalversammlung
am Sonnabend, den 7. Mai 2022 um 18:30 Uhr

Anfang April erhalten alle Mitglieder eine ordentliche Einladung mit der Tagesordnung, soweit Sie das in ihrem Beitrittsantrag vermerkt haben per Mail, andernfalls per Briefpost.

Die Generalversammlung wird in Präsens stattfinden, eine Möglichkeit der Stimmabgabe wird daher nur bei einer Anwesenheit vor Ort möglich sein. Vielfach wird gewünscht über eine digitale Form aus der Ferne die Generalversammlung mitverfolgen zu können. Das werden wir mit einem digitalen Zugang möglich machen. Sie erhalten dafür rechtzeitig den Zugangscode zugesandt,

mit einer Erklärung wie damit zu verfahren ist. Mit einer Chat-Funktion können Sie dann gern auch Kommentare abgeben, Fragen stellen und Vorschläge machen, die dann so weit als möglich mit aufgenommen werden können. In jedem Fall werden sie dokumentiert und im Nachhinein bearbeitet und ausgewertet. Für diese Aufzeichnung benötigen wir aus rechtlichen Gründen des Datenschutzes Ihre Zustimmung, wenn Sie an der Übertragung teilnehmen, werden Sie dazu vor oder beim Eintritt befragt.

Eine rechtssichere hybride Form der Generalversammlung, bei der auch mit einer digitalen Teilnahme eine Abstimmung möglich sein würde, stellt hohe Anforderungen, zu denen wir uns aus den oben genannten Gründen jetzt noch nicht in der Lage sehen.

Nach unserer Satzung (§ 12 Abs. 7) ist eine Stimmrechtsübertragung an ein anderes Mitglied für die Generalversammlung möglich. Hierzu finden Sie in Kürze im Mitgliederbereich ein Formblatt, mit dem Sie uns das mitteilen können.

Teilnahme von Gästen

Die Generalversammlung ist öffentlich, daher dürfen auch Nichtmitglieder daran teilnehmen. Alle Mitglieder erhalten bei der Eintragung ihrer Anwesenheit eine Stimmkarte, so dass Sie auch mit den Sie begleitenden Personen zusammensitzen können.

Mitfahrgelegenheit nach Wilstedt und Unterkünfte

Wir sind nicht in der Lage individuelle Wünsche zur Organisation der An- und Abreise nach Wilstedt sowie der Unterkunft zu erfüllen.

Grundsätzlich ist Mitgliedern die Kenntnis anderer Mitglieder wohl nicht zu verwehren, es widerstrebt uns aber, die Mitgliederliste mit über 900 Namen und Adressdaten einfach ins Netz
zu hängen, auch wenn das im geschlossenen Mitgliederbereich eingerichtet würde. Daher bitten wir Sie bei entsprechenden Wünschen oder Angeboten einer Mitfahrgelegenheit dafür die Rubrik Forum auf unserer Internetseite im geschlossenen Mitgliederbereich zu wählen und sich darin erkennen zu geben und zu verbinden. Wir bitten dann alle in der nächsten Zeit dort auch ab und zu mal reinzuschauen, damit diese Wünsche von denen entdeckt werden, die sie erfüllen könnten.

Wer mit dem Zug kommt, dem empfehlen wir eine Unterkunft in Bremen zu wählen. Das familiengeführte Ringhotel Munte am Stadtwald (www.hotel-munte.de, Telefon: 0421.22020) würden wir hier besonders empfehlen, es wird von Mitgliedern der Genossenschaft geführt,
ist gut gelegen, sowohl zur nahen Innenstadt in Bremen, als auch zu den öffentlichen Verkehrsmitteln, die zu uns nach Wilstedt hinausführen. Geben Sie sich bei einer Anmeldung als Genossenschaftsmitglied zu erkennen, wir haben dort ein Zimmerkontingent für Mitglieder reservieren lassen.

Im Anschluss an die Generalversammlung werden wir für alle, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln aus Bremen kommen werden, einen Bustransfer zurück nach Bremen organisieren.

Wer autonom mobil ist, der schaue hier in die Hotel- und Pensionsliste (PDF) im Nahbereich von bis zu 20 Minuten Autofahrt entfernt nach Wilstedt.

Verschiedenes

Pandemie

Was alles am 7. Mai erlaubt sein wird, wissen wir jetzt noch nicht. Aus eigener Vorsorge wird der Besuch der Olivenöl-Abholtage, wie auch der Generalversammlung nur mit einem „3G“- Status möglich sein, der beim Eintritt auf das Gelände abgefragt und geprüft wird. Über eine Testmöglichkeit vor Ort stehen wir in Gesprächen mit den örtlichen Gliederungen des Roten Kreuzes.

Ermäßigungen für Mitglieder

Zur Handhabung von Vergünstigungen für Mitglieder haben wir noch keine Erfahrung. Die Rabattierung von 5% auf den Einkauf von arteFakt-eigenen Produkten haben wir nach einem Überschlag auf das mögliche Nutzungsvolumen festgelegt und geprüft, ob wir das wirtschaftlich vertreten können, ohne den Rabatt durch Nichtmitglieder finanzieren zu lassen. Nicht einbezogen in den Überschlag haben wir den jetzigen Wunsch und die Handhabung von Mitgliedern diesem Rabatt an Freunde und Bekannte weiter zu reichen. Wir wollen hier jetzt nicht dogmatisch sein, es wirft aber die grundsätzliche Frage des Umgangs der Weiterreichung von Vorteilen auf, weil es wirtschaftliche Auswirkungen hat, die von allen getragen werden.

So wird der Eintritt zu den Olivenöl-Abholtagen für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre frei sein und darüber 9,00 Euro betragen. Eine Ermäßigung auf 7,00 Euro pro Person gibt es für Gruppen ab 8 Personen über 16 Jahren und für Mitglieder bei Vorlage Ihres Mitgliedsausweises. Hier wird uns sofort die Frage gestellt werden, ob die Partnerin oder der Partner auch den Eintrittsrabatt bekommen wird. Die Frage ist nicht einfach formal zu beantworten, da in vielen Fällen ein Familienmitglied, stellvertretend für die Partnerschaft oder Familie, mit den Geschäftsanteilen der Genossenschaft beigetreten sein dürfte. Bei all diesen Aspekten stellt sich immer die Frage „wo fängt es an und wo hört es auf?“ Wir werden das noch weiter erörtern und das vorläufige Ergebnis in der Einladung mitteilen.

Wer die Generalversammlung auch zum Besuch der Olivenöl-Abholtage am Sonnabend und Sonntag nutzen möchte, sollte dann in jedem Fall seinen Eintrittsbeleg vom Sonnabend, und den der Partner*in oder der Familie, aufheben, weil damit am Sonntag der Zugang dann frei bleibt. Ab 16.30 Uhr halbieren wir immer den Eintrittspreis und ab 17.00 Uhr stellen wir dessen Erhebung ein. Wer also nur zur Generalversammlung kommen möchte, wird das in jedem Fall ohne Bezahlung machen können. Die Veranstaltung der Olivenöl-Abholtage endet um 18.00 Uhr.

Der rabattierte Einkauf bei den Olivenöl-Abholtagen wird nur auf Vorlage des Mitgliedsausweises und nur für arteFakt-eigene Produkte möglich sein, nicht also auf Produkte von Partner*innen, wie z.B. die Teekampagne oder Direkt vom Feld, die wir auf unserer Plattform führen.


Mit herzlichen und genossenschaftlichen Grüßen
Heiko Gerken und Conrad Bölicke
(Vorstand)

Genossenschaft-Mitglieder-Rundbrief vom 2. März 2022

Wilstedt, 2. März 2022

Guten Tag liebe Mitglieder,
die bittere Tragik und dieser Irrsinn, der sich gerade vor unseren Augen abspielt, macht es mir schwer, einfach über die schönen Dinge zu reden und zu schreiben, die wir im letzten Quartal erlebt und gemacht haben, und auf dass wir uns für die nächste Zeit gefreut haben – den Start der Olivenölkampagne, die Planungen von Veranstaltungen, die Durchführung der Olivenöl-Abholtage.
Es wird noch dauern bis wir das sortiert bekommen und so wird das jetzt kein längeres Schreiben und ich beschränke mich auf pragmatische Aspekte und Informationen, die wichtig bleiben.

Nach den jüngeren Informationen über die Pandemieentwicklung mit ihren Auflagen haben wir uns zur Aufnahme der Vorbereitungen der Olivenöl-Abholtage in Wilstedt und zur Festlegung des Termins entschieden.

22. Olivenöl-Abholtage
am Sonnabend und Sonntag, den 7. und 8. Mai 2022

Alle Oliviers und weitere Partnerinnen und Partner haben ihr Kommen bereits zugesagt und der Antrag beim Landratsamt ist gestellt. Mitte des Monats werden wir Klarheit darüber haben, ob und welche Unterstützung oder Hilfen wir für die Durchführung noch benötigen werden. Das Aussetzen der letzten Jahre hat etliche Kontakte unterbrochen und sie müssen dafür erst wieder neu geknüpft werden, nicht bei allen wird das gelingen.

Ordentliche Mitgliederversammlung
am Sonnabend, den 7. Mai 2022 um 18:30 Uhr

Der Genossenschaft sind mittlerweile etwas über 900 Mitglieder beigetreten und für das zurückliegende Geschäftsjahr 2021 werden wir dazu die erste große Mitgliederversammlung durchführen, und dies auch wieder in Präsens dürfen. Weil auch schon die überwiegende Zahl der Oliviers der Genossenschaft beigetreten sind und weitere Mitglieder die Olivenöl-Abholtage besuchen, werden wir diese Chance der zahlreichen Anwesenheit für die Durchführung der Mitgliederversammlung nutzen. Anfang April erhalten dazu alle Mitglieder eine ordentliche Einladung mit Tagesordnung und allen weiteren dazugehörigen und notwendigen Informationen.

Ja, ich würde gerne dabei sein

Heute geht es zunächst um Informationen für unsere logistischen Vorbereitungen, die wesentlich von der Anzahl der teilnehmenden Mitglieder abhängen werden. So benötigen wir jetzt keine verbindlichen Anmeldungen, sondern nur eine Absichtserklärung, die uns die Vorbereitung ermöglicht. Teilt uns das bitte in den nächsten Tagen mit, telefonisch unter 04283.981317 oder per Mail an genossenschaft@artefakt.eu.

Schönen Dank und herzliche Grüße
Euer Vorstand
Conrad Bölicke und Heiko Gerken

Grundsteinlegung von arteFakt und die Herausforderungen der Jahre

auch als PDF zum Download verfügbar

Die Erde gehört sowohl denen, die nach uns kommen, wie auch uns.

(John Ruskin 1819-1900, Schriftsteller, Maler, Kunsthistoriker, Sozialökonom und Sozialreformer)

Am Anfang von arteFakt vor 25 Jahren stand zunächst ein nur auf drei Jahre angelegtes Aktionsforschungsvorhaben (Forschen durch teilnehmendes beobachten), um eine didaktische Methodik zu Unternehmensgründungen von freigesetzten Arbeitnehmer*innen zu erproben und neue und selbstbestimmte Wege ihrer zukünftigen Arbeit zu entwerfen. Ein Zeitungsartikel in der „Welt“ im Jahre 1996 über den enormen Umfang des mafiösen Betrugs bei Erzeugung und Vertrieb von Olivenöl brachte mich auf die Idee, dieses Produkt als Beispiel in den Mittelpunkt des Vorhabens zu stellen.

Bereits kurze Recherchen offenbarten die ökonomischen und sozialen Folgen des Betrugs. In allen mediterranen Ländern konnten Olivenanbauer und Olivenölerzeuger nicht mehr auch nur die Rohkosten ihrer Arbeit erlösen, was bis auf wenige Ausnahmen bis heute anhält. Das führt dazu, dass man an überkommenden Praktiken festhält, was wiederum – abgesehen von der ökonomischen Perspektivlosigkeit – eine Landflucht der jungen Generationen begünstigt. Das ist ein Prozess, den die Landwirtschaft in unseren Breiten mit dem „Bauernlegen“ und dem Übergang von kleineren und familiengeführten Höfen zu großflächiger, industrieller und monokultureller Landwirtschaft lange schon hinter sich hat. Die sichtbaren Auswirkungen dieser Entwicklung sind heute der Verlust an Biodiversität, an gesunden und natürlichen Bodenkulturen und durch den hohen Chemieeinsatz eine Belastung bis in die Beschaffenheit der Nahrungsmittel hinein und mit immer stärkeren Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima. In den mediterranen Ländern geht das einher mit der Zerstörung einer über hunderte von Jahren gewachsenen, einzigartigen Kulturlandschaft.

Die Vorstellung, als Westberliner Greenhorn dieser Entwicklung etwas entgegen setzen zu können, war aus dem Zeitgeist geborenen, einer Mischung aus städtischer Romantik von ursprünglichen Natur, der politischen Helferhaltung aus dem „reichen“ Norden für den “armen“ Süden, den es nicht nur in der Dritten Welt gab, sowie einer Achtung und auch gewissen Demut gegenüber der langen Kulturgeschichte des Olivenbaums, die bis zurück in die Zeit der Entstehung des Alten Testaments reicht. Dazu kam die Willensstärke, mit ungestümer rebellischer Kraft auszubrechen, um für eine andere Zukunft zu kämpfen und Alternativen zu den destruktiven Praktiken zu finden. Die achtziger und neunziger Jahre waren auch in Westberlin unternehmerische „Gründerjahre“, die wegen der „alternativen“ politischen Motivationen der Akteure als solche wenig wahrgenommen wurden. Ein Motivationstreiber war und ist bis heute das Konzept, mit einer neuen Qualität der Beziehungen von Verbraucher*innen und Erzeuger*innen die Umsetzung von Utopien erreichen zu können.

Olivenöl aus der Fettecke holen

Vielleicht begünstigte mich, dass ich nicht mit Olivenöl aufgewachsen war: Ich konnte einen anderen Blick auf die Olive werfen. Aber vielleicht war es auch der Zufall, dass ich das als ingenieurwissenschaftlich ausgebildeter Betrachter ungewohnte Fragen stellen konnte. Schnell war mir klar, dass die Olive nicht wie bisher als Fettlieferant – wie bei den Ölsaaten –gedacht werden müsste, sondern wie eine Weintraube, aus deren Sortenvielfalt Winzer genussvolle Getränke in ebenso großer Vielfalt erzeugen. Wie in der Traube entsteht der aromatische Extrakt bei Oliven nicht in den Kernen, sondern in den Fruchtzellen. Nur ganz wenige Früchte bilden in ihren Fruchtzellen Fettsäuren aus, die dann nicht nur Träger der Grundbaustoffe späterer Aromabildung sind, sondern auch die Träger der gesundheitlich wertvollen, sekundären und bioaktiven Begleitstoffe, weshalb wir Obst, Gemüse und Salat essen. Diesen verborgenen Schatz aus den über hundert verschiedenen autochthonen Olivensorten mediterraner Länder zu heben, wurde das Unternehmensziel. In den Rezeptempfehlungen sollte zukünftig nicht mehr 4 EL Olivenöl stehen, sondern 4 EL herzhaft grünfruchtiges Öl der Koroneiki-Olive oder feinaromatisch florales Öl der Nocellara del Belice. Für eine solche Perspektive fehlt es bis heute an allen wissenschaftlichen, ökonomischen, praktischen und auch politischen Voraussetzungen. Anders als beim Wein wurde die Olive nicht beforscht, es gibt fast keine wissenschaftliche Literatur und keine Schulen oder Studiengänge für eine Ausbildung. Durch einige Idealisten auch Quereinsteiger, die wie wir das zu ändern suchen, beginnt sich das in Ansätzen zu ändern. Es geht einher mit der Bildung eines noch kleinen Nischenmarktes.

Mit eigener Forschung und dem Aufbau der Vorstufe einer Olivenfachschule konnten wir bisher in dreizehn Regionen Spaniens, Italiens, Kroatiens und Griechenlands Olivenanbauer davon befreien, nur noch hilflose Rohstofflieferanten für den Massenmarkt zu sein. Die Erzeuger entwickeln sich mit der eigenen Wertschöpfung ihrer Oliven, den Winzern gleich, zu Olivers. Ohne eine Weiterentwicklung der Konsumenten zu Prosumenten, die als nachhaltige Investoren für diese Entwicklung und mit der Bereitschaft für eine adäquate und damit faire Bezahlung des Produkts fungieren, wären Olivenanbauer nur schwer für neue Wegen zu gewinnen gewesen.

In einer mittlerweile fast familiären Beziehung von Verbraucher*innen und Erzeuger*innen bietet arteFakt heute „Winzer-Olivenöle“ von dreizehn Familienbetrieben und Cooperativen an, hintern denen zum Teil ganze Dörfer stehen. Alle diese Oliviers haben bereits die Trennung von Anbau und Wertschöpfung durch den Besitz auch einer eigenen Olivenmühle aufheben können oder sind auf dem Weg dorthin. Neben den Investitionshilfen der arteFakt-Freunde stützen sie dabei Preise, mit denen sich auch Gewinne erwirtschaften lassen, somit Rücklagen für eigene Investitionskraft. In allen Betrieben sind die Kinder geblieben und führen die Arbeit ihrer Eltern fort, mit denen wir vor 25 Jahren begonnen haben. Diese Generation steht mit dem Klimawandel nun vor noch größeren Herausforderungen als ihre Eltern. Anders als bei ihren Eltern wird es nicht mehr reichen, dass sie allein sich ändern. Sie werden diese Herausforderungen als Gemeinschaften ihrer Region und ihrer Orte aufnehmen müssen. Die Aufgaben werden größer und komplexer als die bisherigen werden und auch wieder Neuland sein. Unterstützungen und Partnerschaften werden sich diesen Dimensionen anpassen müssen. Mit siebzig Jahren und als bisheriger alleiniger Gesellschafter der GmbH habe ich arteFakt daher als Mitgift für die mir nachfolgenden Generationen in eine Genossenschaft umgewandelt und eingebracht. Über achthundert arteFakt-Freunde und -Freundinnen sind mir dabei mit ihren Einlagen von über einer Million Euro bereits gefolgt. Diese Gelder werden nun in Klimaprojekte in den Regionen der Oliviers investiert. Die Transformation vom shareholder zum fairholder wird in vielen Bereichen notwendig werden, damit unsere Kinder und Enkelkinder es ebenso lebenswert haben werden, wie es meiner Generation beschieden ist.

Dip.-Ing. Conrad BölickeVorstand der arteFakt Handelsagentur für Erzeuger-Verbraucher-Ideen eG

Artikel im kürzlich bundesweit erschienenen Magazin der „Suter Dental Labor GmbH“. (17. Ausgabe, Quelle)