Mitgliederrundbrief vom 11. Dezember 2024

 

Wilstedt, 11. Dezember 2024

Guten Tag liebe Mitglieder,

bevor sich das Jahr bald dem Ende zuneigt, möchten wir gern einige erste Informationen über das zurückliegende und das vor uns liegende Jahr geben.

Die klimatisch bedingten Ernteausfälle, in deren Folge es zu allseitig hohen Preissteigerungen gekommen war, haben es allen Beteiligten nicht leicht gemacht, an frühere Ergebnisse anzuknüpfen. Unsere langjährig entwickelte Erzeuger-Verbrauchergemeinschaft hat sich in dieser Situation erneut gut bewährt. Erste Auswertungen unseres vom Kalenderjahr abweichenden Geschäftsjahres 2023/24, das am 31. Oktober 2024 endete, lassen ein ausgeglichenes Ergebnis mit einem kleinen Gewinn erwarten. Unser Steuerberater hat uns einen schnellen Abschluss bis Ende Januar zugesagt, so dass wir die Generalversammlung bereits zum Ende März planen können. Voraussichtlich wird sie wieder an einem Sonnabend in Bremen stattfinden, wir werden frühzeitig darüber informieren.

Mit kleineren Projekten zur Vorbereitung von Forschungsvorhaben in den Bereichen der Agro-Forstwirtschaft und der Wertstoffgewinnung aus dem bisherigen Abfall bei der Olivenölerzeugung sind wir gut vorangekommen. Die Sendereihe „Plan B“ im ZDF hat sich dafür interessiert und im Spätsommer und Herbst in Wilstedt, Apulien und Kalabrien einen Film über arteFakt gedreht, der am 18. Januar gesendet werden wird. In einem Newsletter werden wir rechtzeitig darauf aufmerksam machen.

Für unser Netzwerk zur Vorbereitung eines dreijährigen Forschungs-vorhabens der Wertstoffgewinnung konnten wir Frau Prof. Dr. Anja Noke von der HSB Hochschule Bremen für eine Zusammenarbeit gewinnen und so eine weitere Hochschule in das Netzwerk einbinden. In der bisherigen Forschungskooperation mit dem Maschinenbauunternehmen GEA Westfalia führte jetzt ein Student von der HS Bremen erste Versuche zur Polyphenolisolierung aus dem Oliventrester in der Mühle von Josep Maria Mallafré in Katalonien durch. Den wesentlichen Teil der Finanzierung des Werkstudenten hat dabei GEA übernommen. Betreut wird der Student von Dr. Steffen Hruschka, der uns seit sehr vielen Jahren als Experte zur Seite steht, und von Prof. Dr. Anja Noke, bei der er seine Bachelorarbeit schreibt, die aus diesem Projekt hervorgeht. Die Ergebnisse haben uns vorangebracht, und es wird jetzt an der Ausarbeitung eines Förderantrages für ein dreijähriges Forschungsvorhaben in Verbindung mit einer Promotion gearbeitet. Der Antrag wird im kommenden Jahr gestellt werden.

Die klimabedingten frühen Reifeprozesse der Oliven haben in manchen Regionen auch zu sehr frühen Ernten geführt, so dass wir einige Olivenöle der neuen Ernte schon jetzt in den Verkauf nehmen. Im Ganzen gesehen wird es zwar eine etwas größere Menge an Olivenöl als im letzten Jahr geben, weil mit Andalusien das größte Olivenanbaugebiet eine gute Ernte verzeichnen kann, dafür sind aber andere Regionen – überwiegend in Italien, Katalonien und dem nördlichen Peloponnes – von einer deutlich geringeren Ernte betroffen. Sinkende Preise zeichnen sich daher eher nicht ab.

Wie immer haben wir im letzten Quartal die Oliviers besucht und erste Proben ihrer neuen Olivenöle auf eine mögliche Belastung mit Mineralölen (MOSH/ MOAH) untersuchen lassen. Das Labor Eurofins hatte dann erfreuliche Nachrichten.  In allen Proben konnte die wegen einer möglichen Krebsgefährdung als gefährlich eingestufte MOAH-Fraktion nicht nachgewiesen werden. Und auch für die als nicht gefährlich eingestufte MOSH-Fraktion lagen die Werte weit unterhalb der empfohlenen Orientierungswerte vom Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e.V. (BLL) von 13 mg/kg. Sie entsprechen mit den niedrigen Werten sogar den sehr strengen Beurteilungskriterien der Verbraucherschutz-organisationen in Deutschland. Wir haben in den letzten drei Jahren erhebliche Mittel eingesetzt, um die Eintragungswege der vielfach nicht deklarierten Mineralölzusätze zu finden – in den Auskünften hatten wir darüber berichtet. Dies hat nun zum Erfolg geführt.

Die Olivenöl-Abholtage in Wilstedt werden wieder am letzten Aprilwochenende in Wilstedt stattfinden. Und viele Berliner*innen wird es freuen, dass der Frühjahrs- und Herbst-Staudenmarkt wieder wie früher im Botanischen Garten stattfinden wird, und natürlich werden auch wir wieder mit dabei sein.

In gutem Einvernehmen ist Frau Manuela di Bari im Oktober als Vorständin bei arteFakt ausgeschieden. Wir danken ihr für das Geleistete und wünschen ihr für ihre weitere berufliche Laufbahn alles Gute und viel Erfolg.

Von einem derzeit überall verzeichneten hohen Krankenstand sind auch wir betroffen. Das geschäftliche Aufkommen der Vorweihnachtszeit fordert uns daher zurzeit einiges ab. Wie mehrfach öffentlich angekündigt, geht es auch dem Paketdienstleister so. Wer aus unserem Angebot noch etwas zu Weihnachten oder zum Verschenken haben möchte, sollte daher nicht mehr lange warten. Am 20. Dezember geben wir die letzten Pakete zu DHL. Dann räumen wir noch alles auf und sind im neuen Jahr ab dem 6. Januar in alter Frische wieder für Sie/Euch da.

Bis dahin wünschen wir allen eine schöne und gesunde Weihnachtzeit und trotz all der wenig erfreuliche Nachrichten dieser Tage einen frohen Übergang in das neue Jahr.

Wir bleiben zuversichtlich, bleiben Sie es auch.

Ihr

Conrad Bölicke, Jakob Steffens und das arteFakt-Team

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